SM: Sadomaso und Social Media haben die gleiche Abkürzung

8. Feb. 2021 | Allgemein, Aus dem Leben, Vortragscoaching | 0 Kommentare

Dass Sadomaso und Social Media die gleiche Abkürzung haben, kann kein Zufall sein. Grade als „Solopreneure“ machen wir oft alles allein und gleichzeitig: Angebote, Akquiese, Arbeiten – und immer wieder Content, Content, Content…

Mach Content, du Luder!

Social Media hat uns unter der Knute, wir machen, was die Götter sagen und lassen uns am ganz kurzen Bandel führen. Warum nochmal? Weils schee macht?

Heute ist jeder und jede ein Marketing Experte und Business Wunder

Der Marketing Jungle ist dicht und tief, ständig wachsen bereits gefundene Wege wieder zu und neue müssen erarbeitet werden. Manchmal möchte man in die Tischplatte beißen, weil man einfach nicht weiss, wo es lang geht (oder bin ich das allein?) und dann kommen die Coaches, versprechen dir Klarsicht für die Kleinigkeit von 24.000 Euro. Seltsame Blüten treibt das Spiel mit der Sichtbarkeit und der Klickzahl. (Mir haben tatsächlich mal Coaches angeboten, mich für 24.000 Euro so richtig fett auf den Markt zu werfen. Als ich nachfragte, was es denn genau gibt für diesen Kleinwagen in Content und Kaltakquiese, wurden sie leicht ungehalten und meinten, dass wir ohne eine Vertrauensbasis nicht miteinander arbeiten könnten. My loss, wahrscheinlich…)

Warum bleibe ich dabei? Getrieben? Durchtrieben? Oder doch Maso?

Social Media und ich sind inzwischen schon ein altes Ehepaar. 2008 von einem Freund mit einem völlig bekloppten Spiel auf Facebook gelockt, dann Twitter probiert und nie verstanden (kann mir bitte irgendwer den Kram erklären??), Youtube (bisschen ein Stiefkind, doch irgendwie geliebt), Insta, Xing, LinkedIn und natürlich Tinder. Und jetzt noch Clubhouse, weil es ja noch die Stunden gibt, in denen wir nachts wach liegen und uns grämen, dass wir nicht schlafen können. Fear no more: irgendein Trottel wird schon etwas in die Nacht rülpsen, live und global!

Spaß und so. Wer keinen hat, der machts nicht lange

Und doch, neben all dem Gestöhne und hinterher Gerenne: Wenn es mir keinen Spaß machen würde, wäre ich nicht mehr dabei, das steht fest. Ich denke mir gern kleine Sachen aus und huste die raus – mal schauen, ob was viral geht. In Lockdownzeiten hab ich wirklich viel Kontakt halten können über die ganzen Apps und Webseiten – kleine Universen, die Liebe und Glanz versprechen und manchmal sogar ihr Versprechen halten.

I know what you did last friday – aber wo war ICH eigentlich?

Ich merke, dass ich aufmerksamer sein muss. Und zwar mir selbst gegenüber. Wir zocken so mit der „Attention“-Ware, dass uns fast entgeht, dass unsere eigene Aufmerksamkeit die kostbarste ist. Um aus der Spirale von Content und Content Watch herauszukommen (es gibt wirklich tolle Storys da draußen!) habe ich mir ein paar Regeln aufgestellt: nachts ist SM jetzt tabu (das hört sich ein bisschen verrucht an!), morgens schreibe ich auf Papier und zwischendurch mache ich die Augen zu und atme ganz für mich allein. Spazierengehen ist im Moment nicht, weil ein Schuhfehlkauf mich lauftechnisch grad einschränkt – wer kauft schon gern Schuhe online? Aber ich habs nochmal probiert und vielleicht kommen morgen die Retter in Gestalt von bequemen Winterschuhen! Ich versuche öfter nur dazusitzen und aus dem Küchenfenster zu schauen – manchmal sieht man die Alpen oder kann es sich zumindest einbilden, wenn die Wolken recht buschig sind.

Ground control to Major Tom: bitte erden!

Man kann ganz schön kurzatmig und kopfig durch die Welt laufen. Aber wenn mir – was mir in letzter Zeit manchmal passiert ist – die Verbindung zu mir selbst flöten geht, dann dauert es nicht lang und ich werde unglücklich. Darum, für mich und für euch, mache ich heute meinen dritten RAUM TALK Nr. 3: Verbindung zu mir und zum Raum. Schaut rein. Zum Glück ist es überhaupt nicht schwer, sich wieder mit sich zu verbinden. Man darf sich nur nicht selbst vergessen…

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